Der Markt der betrieblichen Bildung in Deutschland hat ein Volumen von ungefähr 33 Mrd. Euro – und erst 5 % dieses Marktes sind digitalisiert. Ganz überwiegend wird in der betrieblichen Bildung auf Präsenzschulung gesetzt und genau dieses Beharrungsvermögen der Branche wird nun zum Problem. Oder zur einzigartigen Chance; denn im Zuge des covid19 Lockdown sind nahezu alle Präsenzveranstaltungen ausgefallen. Wird covid19 nun zum Beschleuniger für die Digitalisierung?

Dies hat zunächst dramatische Auswirkungen auf die Bildungsanbieter. Dies sind ca. 100.000 selbständige Trainer und Coaches sowie ca. 5.000 Bildungsinstitute. Hier ist der Umsatz bei den Präsenzschulungen auf nahezu 0 gesunken und nun ist es eine Wette, ob und wie sich der Markt erholen kann. Denn die Unternehmen als Auftraggeber werden im Zuge der wirtschaftlichen Krise auch bei den Bildungsbudgets kürzen. Möglicherweise infolge der spürbaren Fachkräftemangels nicht so stark wie nach der Finanzkrise in 2008/2009. Aber es wird Einschnitte geben. Eine deutlich größere Bedrohung geht aber von der überall zu beoachtenden Verhaltsveränderung aus. Wer sich in den letzten Wochen an Videokonferenzen gewöhnt hat, wird auch beim Lernen offener für das Thema e-learning sind. Und auch die Unternehmen werden prüfen, wo e-learning Angebote preiswerter (Reisezeiten entfallen) und evtl. auch besser sein können; nämlich dann wenn individuelles Lernen ermöglicht wird.

Deutschland steht zwar in Bezug auf die Digitalisierung in der beruflichen Bildung im europäischen Vergleich nicht schlecht dar; gegenüber den USA aber sind wir weit im Rückstand.

Im Podcast sprechen wir mit Frank Siepmann mit einem der wichtigsten Branchenexperten über die digitale Transformation in der beruflichen Bildung. Frank ist Herausgeber des e-learning Jounal und beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem e-learning im Kontext der beruflichen Bildung.

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